Brief 109: Ich liebe ChatGPT…,

Ich liebe ChatGPT…,

Wir brauchen endlich eine schulische Schreibdidaktik, die erst gar nicht Texte und Schreibhaltungen verlangt, die Menschen durch Roboter ersetzbar machen!

Ein Essay von Judith Wolfsberger

Ich liebe ChatGPT. Denn es wird eine Revolution der Schreibdidaktik in den Gymnasien und Mittelschulen hervorbringen, endlich. Dies ist der point of no return. Die typischen Aufgabenstellungen laut Deutsch-Lehrplan können Roboter perfekt, ja viel besser als Schülerinnen und Schüler ausführen. Nicht die Kids müssen gemaßregelt werden, wenn sie zu dieser praktischen Lösung ihrer Hausübungen greifen, die Lehrpläne müssen schleunigst überarbeitet werden.

Wann, wenn nicht jetzt?
Ich habe mit meinem Sohn eine Deutsch-Hausübung mit ChatGPT versucht. Ein Gedicht zum Thema „Wann, wenn nicht jetzt“. Ich lachte mich schief, wie klischeehaft und fad das in kurzer Zeit ausgespuckte Werk der KI war. Dann machten wir uns gemeinsam daran, diesen faden Text zu verändern, ironisieren, ins Gegenteil zu drehen. In einem „Seriensprint“ zum Thema kam mein Sohn zu der glorreichen Formulierung: „Wann, wenn nicht jetzt schlafen. Ich versäume nichts.“ Ich fragte mich und ihn, ob er seiner Lehrerin sagen sollte, wie dieses Gedicht entstanden ist. Er winkte ab. Ich bin sicher, dass es Lehrerinnen und Lehrern auffällt, wenn Hausaufgaben plötzlich fehlerfrei, perfekt nach der Norm und klischeehaft bis zum Erbrechen sind. Das Lernziel, manisch normierte Textsorten perfekt abzuspulen, war immer schon fraglich und mühsam für alle Beteiligten. Jetzt endlich weg damit!

Sehnsucht
Seit meiner Schulzeit habe ich Sehnsucht nach einer anderen Schule, einer, in der Freiheit, Kreativität und Empowerment ganz oben stehen. Nun muss ich aus der Perspektive der Mutter erleben, dass sich das derzeitige österreichische Schulsystem kaum von dem der 1980er Jahre unterscheidet. Die Lehrpläne der Gymnasien sind jetzt sogar noch vollgepackter mit auswendig zu lernendem „Stoff“ als zu meiner Zeit. Schüler:innen wie Lehrer:innen leiden darunter. Wo bleibt die Revolution? Was Schreiben betrifft, gäbe es so viele Möglichkeiten. Wir im writers´ studio praktizieren seit zwanzig Jahren die ganz andere Schreibdidaktik des angloamerikanischen Raums und erleben, wie Erwachsene und Jugendliche durch freies Schreiben aufblühen, wachsen, sich sortieren, kreativ werden, selbstbewusst und ausdrucksstark.

Deutsch-Schularbeiten
Wenn ich meinem Sohn manchmal dabei helfe, sich für eine Deutsch-Schularbeit in der Oberstufe zu rüsten, bin ich schockiert über die vielen exakten Vorgaben für verschiedene Textsorten, die den Deutsch-Lehrplan seit der „Kompetenzorientierung“ prägen. Auch, wenn ich den Grundansatz dahinter nachvollziehbar und gut finde. Früher war es nämlich so, dass bei Deutschschularbeiten einfach drauflos Aufsätze geschrieben wurden. Ich habe das geliebt in den 1980er Jahren. Ich hatte viele Gedanken im Kopf, gerade als Teenager. Ich kam aus einer Akademikerfamilie, war aufgewachsen mit vielen Büchern und Tischgesprächen über Politik und Gesellschaft. Bei Schularbeiten sprudelte ich drauflos, und hoffte, dass meine Rechtschreibfehler sich in Grenzen hielten. Doch ich beobachtete, wie unheimlich schwer sich viele meiner Schulkolleg:innen bei Deutsch-Schularbeiten taten. Es gab keine Anleitung, keine Beispiele, keine Unterlagen, die zu Hause als Vorbereitung studiert werden konnten. Die „Fünferkandidaten“ hatten stets das Gefühl, dass alles sehr subjektiv war, die Beurteilung, aber auch die Textsorte „Aufsatz“ an sich. Eines ist klar: Wissen über Textsorten ist eine Form der Demokratisierung von Bildung, an der Uni ebenso wie an Schulen.

Neue Munition für die Benotungsmaschine
Es gab also – doch – eine tektonische Verschiebung im österreichischen Schulsystem: Von keinerlei Infos zur Textsorte Aufsatz hin zu einer minutiösen, obsessiven, normierenden Lawine an Vorgaben. Im Deutsch-Schulbuch meines Sohnes wird erklärt, was genau in welchem Absatz oder Satz einer Erörterung stehen muss, welche Formulierungen verwendet werden müssen, wie viele Argumente an welcher Stelle wie vielen Gegenargumenten in welcher Länge gegenüberstehen müssen und wie und wo Ausgangstexte eingebaut werden müssen. Wie gesagt, ich sehe das im Prinzip als sinnvolles Wissen. „Kompetenzorientierung“ wurde aber leider zu einer Manie, die der österreichischen Benotungsmaschine neue Munition gibt. Es macht Sinn, Texte als Beispiele nach ihrer Bauart zu analysieren, ihre spezifische Sprache, Haltung und Argumentation. Aber dies sollte doch nur der Rahmen sein, eine Möglichkeit, eine Orientierung, etwas zum Anhalten, wenn ich es brauche und keine starre Norm, an der Schreibende a. nur scheitern können, die b. langweilig ist und c. am allerbesten von ChatGPT erfüllt wird.

Mein ChatGPT-Albtraum
Welche Probleme uns diese Schreibroboter noch machen werden, können wir noch nicht wissen. Doch wir ahnen, dass es viele sein werden und dass wir Strategien finden werden müssen. Unlängst hatte ich einen Nachttraum, in dem ich plötzlich sah wie in einem öffentlichen Raum – ohne mein Wissen – Texte von meinem PC weiterentwickelt und an die Wand projiziert wurden. In der Früh fragte ich mich, ob auch meine Texte von diesem geschickten Plagiatsroboter verwurstet werden? Hilfe! Und was es bedeutet, wenn aalglatte „perfekte“ Texte, die ihre Quellen nicht anführen, als Wissensgrundlage fungieren werden, mag ich mir gar nicht ausmalen. Aber was ich mir sehr klar vorstellen kann, ist eine Schreibdidaktik in der höheren Schule, die erst gar nicht Texte und Schreibhaltungen verlangt, die Menschen durch Roboter ersetzbar machen!

Schreiben als Empowerment
Die angloamerikanische Schreibdidaktik (an Schulen, Unis und Weiterbildungsinstitutionen seit mehr als 100 Jahren entwickelt, geschärft, verbreitet, umgesetzt) ist per se nicht so produktorientiert wie die hiesige. Es geht um den Schreibprozess, in vielfacher Hinsicht!

  1. Gelehrt und geübt wird der Prozess der Entstehung, Entwicklung, Überarbeitung von Texten aller Art, von der Idee oder Aufgabenstellung zur ersten Rohfassung, mit freundlichem, bestärkendem und klärendem Feedback zu vielen kreativen Überarbeitungsschritten.
  2. Ebenso wird der Prozess thematisiert, wie authentisches, komplexes, selbstbewusstes, gut lesbares und auch freudiges Schreiben gelernt und gelehrt werden kann.
  3. Der hier wichtigste Aspekt der Prozessorientierung sind die Funktionen des – authentischen – Schreibens für die schreibende Person! Freies Schreiben wirkt als Ventil, Klärung, Fokussierung und Ideenfindung. Eigene Erfahrungen, Schwierigkeiten oder Fragen zu einem kompakten Text zu formen, ist zwar ein aufwändiger Prozess, aber für das eigene Sein, Denken und Werden so wohltuend. Freies Schreiben zu vermitteln ist Empowerment. Das Ziel ist, dass möglichst jeder und jede die eigene Stimme – schriftlich – erheben kann. Eigene Positionen, Fragen, Ideen und Geschichten in die Welt hinauszuschicken, um einen Platz zu haben in der Welt und diese auch mitgestalten zu können. Wenn es doch im hiesigen Bildungssystem endlich um Prozesse des authentischen Schreibens gehen würde!

Ich möchte selbst leben
Die Prozesse des authentischen, freien Schreibens können uns Roboter nicht abnehmen. Solche Texte sind Kommunikationsmittel, mit sich und mit anderen; zu kommunizieren ist die Essenz des Lebens. Es wäre ebenso überflüssig, wenn eine KI statt mir die Gespräche mit meiner besten Freundin erledigt. Wer will denn einen Roboter, der statt einem selbst liebt, hofft, weint, erinnert, reist, lebt also? Ich möchte selbst schreibend denken, nach Worten suchen, mich mit Ideen überschlagen, am Papier klagen und Lösungen finden, meine eignen Erfahrungen darstellen, mein Leben schreibend entwickeln. Dies kann mir – wie das Leben – nichts und niemand abnehmen. Es wäre Tod.

ChatGPT zwingt uns nun, Schreiben anders zu definieren und zu lehren!
Wie können wir Jugendliche dazu anregen, Schreiben für sich als Ventil, Ausdrucksform, Ermächtigung, ja Lebensform anzunehmen? Sicher nicht durch dutzende (produktorientierte) Vorgaben, wie ein Text am Ende auszusehen hat und strenge Beurteilung jedes Fehlers. Meine Kollegin Gundi Haigner (Autorin der Mappe „Freewriting – Schreib dich frei“) praktiziert seit 20 Jahren mit ihren Schüler:innen in einer Wiener Mittelschule freies Schreiben. Sie schreiben oft im Unterricht sieben Minuten lang für sich auf, was sie gerade bewegt, stört, interessiert, freut. Wer bin ich und wer könnte ich werden? Die Kids und auch die Lehrerin lesen danach freiwillig Ausschnitte ihrer Texte vor. Gundi Haigner erzählt mir seit vielen Jahren von einer Kommunikation in der Klasse mittels und über Freewriting, die frisch und erfrischend, witzig und berührend ist. Sie lachen, sie freuen sich, sie staunen. Jedenfalls spüren die Jugendlichen, dass es endlich einmal in der Schule um sie selbst geht. Das kann Schule! Schreiben soll auch immer wieder diskret sein dürfen, nur für einen selbst, ein metaphorisches Zimmer für sich allein. So entstehen in der Schule Räume, in denen die Kinder und Jugendlichen zu sich kommen können, sich fassen vor der Welt, für die Welt, und nicht dauernd am Prüfstand stehen. Ich kenne immer mehr Lehrerinnen, die das ausprobieren. Das spannende – und eigentlich logische – ist, dass Schüler*innen, die regelmäßig Freewritings machen, sich bald wie selbstverständlich schriftlich ausdrücken können. Und sogar dann, wenn es sein muss, bessere normierte Texte schreiben!

Mut zu unfertigen, fehlerhaften, werdenden, aber authentischen Texten!
Also: Gute Schreibprozesse haben mit Selbstausdruck, Formulierungsfreude und einem entspannten Flow zu tun. Nichts davon kann uns ChatGPT abnehmen. Wenn Texte bewusst prozessorientiert entstehen dürfen, dann ist auch sofortige Perfektion kein Ziel. Perfektionismus ist, das ist wohlbekannt, der Feind von Kreativität. Sofortige Perfektion – wie bei Schularbeiten in Mittelschulen und Gymnasien verlangt – ist auch unrealistisch. Niemand schreibt druckreif. Texte, die was können – für die Schreibenden und für die Lesenden – entstehen mäandernd, suchend, probierend, sie „fehlern“, sie brauchen Zeit, Feedback und vielschichtige Strategien, wie sie zu einer Vollendung kommen. Erst, wenn es in unseren Schulen und Unis kreative Zeit und wohlwollenden Raum für diese Zwischenphasen des Schreibens geben wird, für das Besprechen und Ehren von Rohtexten und Fertigstellungweisen, wird echte Schreibkompetenz vermittelt! Wir brauchen – jetzt seit ChatGPT und lange schon! – eine prozessorientierte Schreibdidaktik, Mut zu unfertigen, fehlerhaften, werdenden, aber authentischen Texten! Denn gerade in einer Welt mit immer mehr flachen, klischeehaften, zu perfekten, politisch fragwürdigen KI-Texten brauchen wir wache, kreative Geister!

We don´t need no thought control
Ich habe also, was Schulen betrifft keine Angst vor ChatGPT – ich freue mich auf die Revolution.  Wir im writers´studio möchten etwas beitragen zu einer Schule, die so wesentlichen Prozessen und Funktionen des Schreibens, wie dem freien Denken, Formulieren, Spielen, Fehlermachen, Weinen & Lachen, Suchen & Finden im und durch das Schreiben Raum gibt.

Wer macht mit?

Sommerliche Schreibgrüße
Judith

PS: Macht euch bereit: Wir planen über den Sommer heftig neue Seminare, Lehrgänge, Webseiten.. Ab September online und im neuen writers´letter!

 

AKTUELL IM WRITERS´STUDIO

1. Restplätze für Zoom- & Präsenz-Workshops

2. Lehrgänge

  • Schreibtrainer*in werden – Ausbildung zur Schreibtrainer*in nach Methoden aus dem englischsprachigen Raum. Start: Nov 2023 und Jän 2024. Bereits buchbar!
  • Lehrgang Passion Writing, Eintauchen in Kunst, Handwerk & Community des kreativen Schreibens, Start: Herbst 2023, in Planung
  • Neu! 2 Neue Lehrgänge ab Herbst, mehr dazu im August!
  • Lehrgang Spannendes Sachbuch Schreiben, Start: Jan. 2024, in Planung
  • Journal Writing Methoden 2024 – Für Therapeut*innen, Coaches & Leiter*innen von Fokusgruppen /Selbstheilung fördern durch Schreiben/ die innovative Weiterbildung. Start: Januar 2024, in Planung
  • Neu! Lehrgänge aus dem Bereich Schreibkompetenz fürs Business, Start: Jan. 2024, in Planung

3. Kostenlose Infotermine & Infoabende

  • Schreibtrainer*in werden (TIP): Mi, 23. August und Mi, 20. September 2023, jeweils 18 Uhr (Zoom)
  • Alle anderen Infoabende sind noch in Planung. Einen Überblick über alle Infoabende und -Videos gibt es auf unserer Website unter „Alle Infoabende

4. Schreibtreffs

Brief 108: Bock auf Blog oder Reiseartikel?

Liebe Schreibende,

jetzt bin ich selbst überrascht: Ich sehe mich ja nicht so sehr als „Bloggerin“, aber diese „Blog-Briefe übers Schreiben“ (www.blog.writersstudio.at) gibt es, wie ich gerade festgestellt habe, seit 12 Jahren und meinen feministischen Blog auf Virginias-Vision seit 5 Jahren: www.virginias-vision.com/blog. In meinen beiden Blogs geht es – Überraschung! – ums Schreiben, um Hintergrund- und Vodergrundgschichtln des writers’studio bzw. um feministische Schreibwege, Ideen und Bücher. Andere bloggen über andere Themen. Je nachdem wofür sie brennen, wozu sie Knowhow haben, wer sie sind. Wo liegt dein Knowhow? Wofür brennst du? Kerstin Fischnaller zum Beispiel brennt fürs Reisen.

Kerstin hat viele Jahre lang einen sehr coolen Reiseblog geführt. 2018 war sie Gewinnerin des Blogger’s Open World Awards für ihren Reiseblog „Kleine Nomadin“.  Nun hat sie zwei kleine Kinder und kommt nicht mehr so viel zum Reisen. Aber, weil sie nun sesshafter ist, hält sie für das writers´ studio den Zoom-Workshop „Creative Blog: Funkenflug im Internet. Knisternde Texte & heiße Themen als Blog“. Der Workshop beginnt am 30. Mai. Und, schon diesen Samstag, 4. März um 12:15 Uhr hält Kerstin live auf der BeSt-Messe Wien für das writers´studio den kostenlosen Kurz-Workshop „Bock auf Blog? So gehen Texte online“. Bitte hier anmelden oder einfach zum Workshop-Treffpunkt auf der Messe kommen. Wir freuen uns auch auf euren Besuch auf unserem Messestand!

Bevor Kerstin Bloggerin und Schreibtrainerin wurde, hat sie nicht nur unsere Schreibtrainer*innen-Ausbildung besucht, sondern auch unseren Passion Writing Lehrgang. Naturgemäß hat sie darin besonders Ana Znidars Travel Writing Workshop aufgesaugt. Auch ich habe vor vielen Jahren Anas Travel Writing Workshop – zweimal – besucht und sehr genossen. Aus den Reiseartikeln, die ich im Workshop über meine Reisen in England auf Virginia Woolfs Spuren schrieb, wurden später Essays und dann mein Buch „Schafft euch Schreibräume: Weibliches Schreiben auf Virginia Woolfs Spuren“.  Egal ob du Reiseartikel, einen Reiseblog oder ein spannendes Sachbuch über besondere Reisen schreiben willst, Anas genialer Workshop ist der leuchtende Weg dorthin. Travel Writing – Reiseberichte für Zeitschriften schreiben und starke Settings für Geschichten erschaffen (via Zoom!) beginnt am 5. Mai! Steig ein in den Zug!

Ein Blog ist, so wird Kerstin in ihren Workshops ausführen, „eine tagebuchartig geführte, öffentlich zugängliche Website, die ständig* um Beiträge, Kommentare, Notizen zu einem bestimmten Thema ergänzt wird“. Das geht mit Freewritings und dem Personal-Essay-Zugang (persönliche Themen mit starker Voice vorgebracht) besonders gut (Writers´Tricks!)
*Das Problem, das ich persönlich mit meinen Blogs habe, ist das „ständig“! Ich komme leider so selten dazu. Deswegen lade ich Absolventinnen des „Feministischen Schreibworkshops“, den ich mit Daniela Reiter halte (Start: 10. März!), dazu ein, ihre Essays und Manifeste, die im Workshop entstehen auf meinem feministischen Blog „Virginias Vision“ zu publizieren. Ich freue mich schon auf die neue Runde und all die Texte, die dort und in meinem Personal Essay Workshop entstehen werden! Und erst die spannenden Sachbücher, deren Konzeption ich im neuen Lehrgang begleiten darf!

Wo bist du dabei? Wofür brennst du? Was schreibst du in diesem Frühling?

Schreibfrühlingsgrüße aus Wien sendet dir

Judith

PS: Für die BeSt-Messe haben wir Seminarpakete geschnürt: je 3 Seminare zu den Schwerpunkten „Bock auf Blog“ oder „Journalistische Artikel schreiben“

Fotocredits Kerstin Wimhofer und Andrea Schiffer

 

AKTUELL IM WRITERS´STUDIO

1. Restplätze für Zoom- & Präsenz-Workshops

2. Lehrgänge

3. Kostenlose Infotermine & Infoabende

4. Schreibtreffs

Brief 107: Schreibkompetenz! Selbstwirksam sein durch Texte im Beruf/Businesss

Liebe Schreibende,

   ich kann alles schreiben, was ich will UND was ich muss…“, so lautet das Ziel, das Gundi Haigner sich für ihre Schüler*innen setzt. Das „und“ ist wichtig. Es gibt Pflichttexte, es gibt Texte, die brauch ich, um im Leben, Beruf voranzukommen UND gleichzeitig ist es so bereichernd, eigene Anliegen, Erfahrungen, Geschichten, Ideen auf vielfältige Weise aufs Papier bringen zu können. Als Jugendliche und als Erwachsene. Wie werden unsere Texte kraftvoll? Was tun wenn sie schlapp sind?

Schreibkompetenz ist für mich – frei nach Gundi Haigner:

  • Ich kann alles schreiben, was ich muss UND was ich will.
  • Schreiben geht leicht und macht (zumeist) Spaß.
  • Ich bin selbstwirksam durch meine Texte.

Was heißt das für uns Erwachsene, was heißt das für das Erlernen von umfassender Schreibkompetenz für berufliche Zwecke? Wir nennen das „Schreibkompetenz fürs Business“, wobei damit sowohl das Verfassen vielfältiger Textsorten als Selbständige als auch als Angestellte gemeint ist. weiterlesen →

Brief 106: Oh du fröhliche Familiendramazeit..

Liebe Schreibende,

vorige Woche sagte Teilnehmerin E. im Feministischen Schreibworkshop, es sei ärgerlich, dass immer davon ausgegangen wird, alle hätten eine happy family, mit der sie Weihnachten feiern können. Das saß. Ich dachte nun eine Woche lang darüber nach. Ich frage mich: Ist es überhaupt sinnvoll und notwendig, sich im Sinne des Familien-/Weihnachtssegens mit Menschen an einen Tisch zu setzen, mit denen man a. sonst nie an einem Tisch sitzt und das b. vielleicht eben auch nicht so gerne will? Müssen wir Differenzen überbrücken? Unter den Festtagstisch kehren? Da passieren dann leider oft die menschlichen Katastrophen, die Explosionen unterm Weihnachtsbaum, da brennen die Nervenkerzen.

Sorry, wenn ich eure Vorweihnachtsstimmung störe. Ich möchte euch bloß daran erinnern, euch gut zu schützen in der ach so fröhlichen Familiendramazeit – am besten durch weiterlesen →

Brief 105: Ein Buch schreiben über deine Leidenschaft/dein Knowhow.. über Reisen, Schule, Frauen, hochbetagte Eltern, feministische Mädchenarbeit, usw

Liebe Schreibende,

wusstet ihr, dass es 88 verschiedene Frauenmuseen auf der Welt gibt? Wusstest du, dass die Ukraine ein ziemlich cooles, widerständiges und kreativ-improvisierendes Land war, lange bevor …? Hast du eine Ahnung davon, was 7 Minuten Freewriting in der Schule auslösen?
Ich weiß es. Und alle, die in meiner NonFiction-Feedback-Runde sind. Bald werden viel mehr Menschen über die Frauenmuseen der Welt, die Ukraine vor Februar 2022 und die Schule von morgen lesen können! Wenn diese Bücher, die in meinem „Spannendes Sachbuch-Schreib-Lehrgang“ entstanden und in meiner darauf aufbauenden NonFiction-Feedback-Gruppe gerade am Fertigwerden sind, den Buchmarkt erreichen werden. Ich möchte euch heute schon diese 3 Buchprojekte und ihre Autor*innen kurz vorstellen.

Und euch einladen für diesen Freitag, 2.12. zum Zoom-Infoabend zum Lehrgang „Spannendes Sachbuch-Schreiben: Von der Idee zur Publikation“, der ab Jänner weiterlesen →

Brief 104: Von einer, die die Stimme verlor und schreibend aufblühte, u.a. in unserem Journal Writing Methoden Lehrgang

Liebe Schreibende,

Die Studentin Nora Sophie Aigner hat mit 21 Jahren plötzlich und dauerhaft ihre Stimme verloren. Schrecklich, kaum vorstellbar, unheimlich… und doch, wenn ich sie erlebe, wie sie im Laufe der Zeit Wege gefunden hat, medizinische Hilfe für eine extrem seltene Krankheit zu finden, dann bin ich nur voller Bewunderung und Freude!  Nora hat durch das Schreiben einen neuen Weg zu kommunizieren gefunden und diese massive Krise zu bewältigen und ja, zu transformieren. Wir im writers´studio freuen uns riesig mit Nora, dass sie nun, nach sieben Jahren, wieder halbwegs sprechen kann und ihr erstes Buch „Stimme der Hoffnung veröffentlicht. Ich habe mit ihr, der Absolventin unseres Lehrgangs „Journal Writing Methoden: Selbstheilung fördern durch Schreiben — die innovative Weiterbildung“ und mehrerer anderer Schreibseminare im writers´studio, ein Interview geführt (unten).

Nora Sophie erzählt z.B. darüber, wie entscheidend es für sie war, weiterlesen →

Brief 103: Drei Überraschungen: Geld, Autofiktion und TIP-wildcard

Liebe Schreibende,

selten hat mich ein Literatur-Nobelpreis so überrascht und befriedigt wie der dieses Jahres. Es ist ein Nobelpreis für das „Memoir“ – neuerdings im deutschsprachigen Raum mit dem cooleren Begriff „Autofiktion“ versehen. Kommen nun autobiographische Erzählungen endlich auch für die hiesige Literaturkritik aus der Schmuddelecke? Neuerdings schreiben ja auch angesehene Literat*innen, wie z.B. Monika Helfer „Autofiktion“. Vielleicht müssen Verlage bald auch so eindeutig autobiographische Werke wie „Die Welt von gestern“ (Stefan Zweig), „Der Liebhaber“ (Marguerite Duras), „Die Asche meiner Mutter“ (Frank McCourt) oder „Wann wird es endlich wieder wie es nie war“ (Joachim Mayerhoff) nicht mehr „Romane“ nennen? Vielleicht werden – wie seit Jahrzehnten im englischsprachigen Raum üblich und finanziell sehr einträglich – Buchhandlungen endlich eigene Abteilungen zu „Autofiktion“/„Memoir“ einrichten?
Zu hoffen ist, dass frau von nun an nicht mehr mitleidig belächelt wird, wenn sie sagt, sie schreibe ein „Memoir“, „eine autobiographische Geschichte“.  Bisher wurden wir ja tendenziell abgewertet mit dem Blick à la „Die hat wohl Probleme, die Arme, die sie schreibend bewältigen muss.“ Ja, eh, wer nicht? Wie spannend und weltbewegend solche Bücher sein können! Für mich sind oben genannte Werke prägend gewesen, life changing, haben meine Sicht auf die Welt enorm erweitert. Es macht einfach einen Unterschied, ob ein Thema „rein fiktional“ dargestellt wird, oder ob ich als Leserin weiß, es sind reale Geschehnisse, die weiterlesen →

Brief 102: Herbst erheitern mit Erotik, Weinklecksen, Grusel-Humor, Ahninnen-Karten & Malerei

Liebe Schreibende,

20 goldene Kurz-Workshops gibt es am Fr, 23.  und am Sa, 24. September kostenlos vor Ort in Wien und online per Zoom.

Diesmal treiben wir´s bunt. In den zwei „Reichshälften“ des writers‘ studio finden je zwei Workshops parallel statt:  Im sonnigen Seminarraum „Schönbrunn“ (mit Blick auf die Schönbrunnerstraße ;-) finden die Kurz-Workshops im Format „Präsenz-pur“ statt. Die Workshops im Seminarraum „Factory“ (mit professionellem Videokonferenz-System) werden per Zoom an Schreibfreund*innen aus aller Welt übertragen.

Am Freitag-Nachmittag bieten wir in beiden Räumen goldene Kostproben aus unseren Lehrgängen „Schreibkompetenz fürs Business“, „Schreibtrainer*innen-Ausbildung“ und „Positioniere dich mit einem Buch als Expert*in“. Neu dabei sind die Trainerinnen Ilona Matusch („Interne Kommunikation“), Kerstin Fischnaller mit („Creative Blog“) und Daniela Reiter („Feministischer Schreibworkshop“).

Am Samstag-Vormittag kredenzen wir euch weiterlesen →

Brief 101/2: Open House (Wien 5 & online) + wichtige Nachricht für EPUs!

Liebe Schreibende,

20 goldene Kurz-Workshops gibt es am Fr, 23.  und am Sa, 24. September kostenlos vor Ort in Wien und online per Zoom.

Diesmal treiben wir´s bunt. In den zwei „Reichshälften“ des writers‘ studio finden je zwei Workshops parallel statt:  Im sonnigen Seminarraum „Schönbrunn“ (mit Blick auf die Schönbrunnerstraße ;-) finden die Kurz-Workshops im Format „Präsenz-pur“ statt. Die Workshops im Seminarraum „Factory“ (mit professionellem Videokonferenz-System) werden per Zoom an Schreibfreund*innen aus aller Welt übertragen.

Am Freitag-Nachmittag bieten wir in beiden Räumen weiterlesen →

Brief 101/1: Einladung zur 1920s Party

Liebe Schreibende,

kommt und feiert mit uns. Bringt Freund*innen, Kolleg*innen, Schreibinteressierte, Medienmacher*innen mit.

Wir feiern 20 Jahre writers´ studio mit einer

1920s Party

Donnerstag,  22. Sept. 2022

In unserer neuen Location: Rechte Wienzeile 131, 1050 Wien

Dresscode (wer mag): elegant/retro/1920s

17:20-19:20 Uhr: Happy Hour mit Cocktails, Flapper-Look-Stirnbänder für die ersten 20 Damen*, Babylon Berlin, Music

19:20 Uhr: Festansprache von Gundi Haigner (Autorin von  „Freewriting – Schreib dich frei!“ (Lemberger Verlag) und Virginia Woolf-Lieder von Gaby Höckner

Danach Goldene Cake-Pops, Dance und Tratsch

22:20 Uhr: Gemeinsames Aufräumen.

Ausschlafen für 20 goldene Gratis-Workshops beim Open House am 23. & 24. Sept. 2022

R.S.U.P: Bitte gib uns dein Erscheinen per Mail bekannt bis spätestens 20.9. unter 1920sParty@writersstudio.at

Bittebitte eigenverantwortlich testen! Danke

Mein Flapper-Look-Kleid liegt schon bereit. Ich freue mich darauf, dich live zu sehen!

Judith

Bild: Ida Räther weiterlesen →