Brief 21: Aufruf: SchülerInnen & Studierenden schreiben vermitteln! (TIP neu!)

Liebe SchreiberInnen,

brief21unglaublich, es hat im writers´studio bereits 6 Durchläufe der 1-jährigen SchreibtrainerInnen-Ausbildung „Trainining in Progress“ (kurz „TIP“) gegeben, mit insgesamt 36 AbsolventInnen! Manche von ihnen arbeiten nun haupt- oder nebenberuflich als SchreibtrainerInnen in allen möglichen Bereichen & Insitutionen. Andere haben ihr Expertenwissen über innovative Schreibmethoden und Vermittlungsweisen in ihre bestehenden Berufe hineingetragen (PR, Coaching, Therapie, Marketing etc.).

Doch der Kern von „TIP“ war immer das neue, kreative, lustvolle Schreiben von wissenschaftlichen Texten/Abschlussarbeiten. Da gibt es ein weites Feld. Die Verunsicherung und Einsamkeit der Studierenden ist groß, auch wenn sich in den letzten Jahren ein bißchen was verbessert hat in den Lehrplänen und Angeboten der Universitäten.
Im September 2012 beginnt eine neue TIP-Runde, Infoabend ist am Do, 14. Juni um 20 Uhr. Bitte weitersagen.
Doch im nächsten TIP ist etwas neu. Nur was? Es bewegt sich offenbar etwas in unseren Schulen…

So manche Lehrerin hat schon länger die Nase voll von der alt-germanistischen Rechtschreib-Fokussierung und hat kreative Schreibmethoden (aus dem englischsprachigen Raum)ausprobiert. Doch, wie so oft in Österreich, kam die größere Veränderung von oben. Sie nennt sich VWA.
Volkswirtschaftliche Analyse? Vor-Wand für Auslandsstudien? Vielfache Wesens-Analyse? Was steckt bloß hinter diesem Kürzel? Die richtige Auflösung klingt fürs erste nicht weniger absurd: „Vorwissenschaftliche Arbeit.“ Was bitte ist vor-wissenschaftlich? Ich denke, das ist eine neue Wortkreation im Dienste einer Modernisierung der österreichischen Matura. Jedenfalls geht es um die frühere „Fachbereichsarbeit“. Ich habe anno 1989 so eine verfasst im Rahmen eines Schulversuchs, und fand das herausfordernd und spannend.

Bis vorige Woche war der Plan, dass ab 2014 alle angehenden MaturantInnen so eine (ca. 30-seitige) ) „Fachbereichsarbeit“ (VWA) schreiben, in einem Fach ihrer Wahl, mit quasi wissenschaftlichen Methoden, d.h. eigenständige Recherche, Einbindung von (Fach)-Literatur, eventuell auch kleinen empirischen Forschungen und vor allem einem stringenten, selbstverfassten Text. Bum. Zack. Ich fand das toll. Fragte mich, wie sollen die SchülerInnen von den Ewig-AuswendiglernerInnen zu schreibkompetenenten Forscherinnen werden…?
Die Pädagogische Hochschule bietet seit einem Jahr VWA-Weiterbildungsseminare für LehrerInnen an, die u.a. von writers´studio-TrainerInenn gehalten werden.
Diese 2- oder 3-stündigen, 1- oder 2-tägigen Angebote wurden mehr oder weniger gut genutzt. Ich hoffe sehr, dass sie ein paar Steine ins Rollen gebracht haben.. Nun gab es allerdings einen Rückpfiff. Zentralmatura und damit die VWA wurde um ein Jahr verschoben. So haben die LehrerInnen und Lehramts-Studierenden etwas Zeit gewonnen, sich auf das neue Schreiben in den Schulen vorzubereiten. Z.B. im writers´studio.

Es wird nämlich v i e l  m e h r  brauchen als ein paar Kurzseminare: LehrerInnen, die sich intensiv mit neuen Schreibmethoden beschäftigt &, diese selbst durchgespielt haben, und dann Freude und Innovation ins Schreiben bringen.

Das writers´studio bietet nun mit „TIP neu“ auch LehrerInnen und besonders Lehramts-Studierenden & frischen AbsolventInnen eine intensive Zusatzausbildung an, in der sich ab September Leute treffen werden, die mit Studierenden, SchülerInnen oder anderen Schreibverpflichteten oder -hungrigen arbeiten möchten.
Außerdem neu an „TIP neu“ ist die Erweiterung des TIP-TrainerInnen-Teams. Wir werden nun also zu viert die Lehrgangs-Module leiten. Die Erfahrungen von Johanna Vedral, die seit über 10 Jahren erfolgreich mit Studierenden arbeitet und von Gundi Haigner, die Schulklassen zu Literaturpreisen führt, bereichern Barbara Bartmanns geniale Selbstsicherheits- & Innovationsgabe für angehende TrainerInnen und mein Know-How, wie SchreiberInnen & SchreibtrainerInnen gefördert werden können, stets nachgetankt mit frischen Inspirationen aus dem englischsprachigen Raum.
Also, wir dürfen stolz sein und freuen uns auf den Neu-Start im September.

Achtung: Vorausetzung für TIP ist das Seminar „Frei geschrieben“ (Start im Juli und Sept. 2012). Warum? Mitzuerleben, wie wir mit kreativen Methoden Studierenden auf die Schreib-Sprünge helfen, ist Basis, um diese Methoden sinnvoll auf Metaebene zu thematisieren zu können.

Viele gute SchreibtrainerInnen braucht das Land! Viele schreibfreudige LehrerInnen brauchen die Schulen!

Schreibfreundliche Sommergrüße schickt Euch

Judith Wolfsberger

Aktuell im writers studio:

Restplätze:
Portraits of Time & Place. Learn the Art of Cultural Journalism. In English. Starts June 22nd.

Infoabende:
Di, 12. Juni, 20 Uhr: Lehrgänge “Writing for your profession” und “Passion Writing” (Start: November)
Mi, 13. Juni, 18 Uhr: How to write a how-to-article. Eigenes Know-how als Crash-Kurs publizieren. (Start: Juli)
Mi, 13. Juni, 20 Uhr: Memoir Writing: ein autobiographisches Schreibprojekt entwickeln. (Start: Juli)
Do, 14. Juni, 20 Uhr: Ausbildung zur TrainerIn & BeraterIn für wissenschaftliches Schreiben mit kreativen Methoden für Studierende & SchülerInnen (Start: September)
Di, 26. Juni, 20 Uhr: Frei geschrieben. Studium abschließen mit Schwung & Strategie (Start: Juli +Sept)

„Tage der offenen Tür“ am 21./22. Sept. 2012: Gratis Kurz-Workshops. Termin vormerken. Programm folgt.

Schreibtreffs im writers´studio. Einfach kommen. Keine Anmeldung nötig:
Schreib-Fabrik mit Feedback: Enormer Output & stärkende Rückmeldungen. Jeden ersten Montag im Monat, 18-21 Uhr.
Schreib-Café mit Easy Yoga: Move your ass and your pen will follow. Jeden letzten Donnerstag im Monat, 9-12 Uhr
Schreibnacht : Fun-Workshops für Neugierige & Schreibfans. Jeden 1. Freitag im Monat. Jedes Monat ein anderes Thema, angekündigt auf unserer Website.