Brief 2: The Power of Mindwriting

Lieber Peter, liebe Schreibende,

die Innovationskraft von Microsoft & Apple sind im Vergleich zu der von „Freewriting“ eine Kleinigkeit. So sprach mein Mann unlängst, als ihm beim Schreiben wieder mal ein Licht aufging. Auf einmal geht eine Tür im Kopf auf, ein scharfer, strahlender, neuer Gedanke fließt aufs Papier.

Lieber Peter, lieber Volksschul-Kollege, dein Film „Am Anfang war das Licht“ hat mich sehr berührt. Wenn Menschen, Kraft ihres Geistes, durch intensive Meditation bzw. Spiritualität ihren Körper auf „Lichtnahrung“ umstellen können, dann haben wir noch ungeahnte Möglichkeiten…

Ich erlebe immer wieder bei mir und anderen wie durch freies Schreiben die recht engen Felder des Denkens aufgebrochen werden. Gerade auch die TeilnehmerInnen meiner Seminare, die sich schon viel mit Innovation, Unternehmensentwicklung, Zukunftsdenken u.ä. beschäftigt haben, sind hellauf begeistert von diesem „Denken am Papier“. Ich nenne es „Mindwriting“.

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Das writers´studio gäbe es nicht ohne dieses Denken am Papier. An einem frühen Morgen in New York im Jahr 2001 habe ich in Mitten einer Menge von anderen Themen, diese Idee in einem Satz geboren. Sie schien mir unrealistisch, phantastisch und brachte mich zum Lachen. Ich „wusste“, dass ich nach meiner Rückkehr nach Wien wieder in einem Verlag arbeiten würde. So war es dann auch. Doch eine festgeschriebene Idee, die das Herz berührt, verschwindet nicht wieder. Erst recht nicht, wenn frau weiter schreibt, immer weiter schreibt..

Und wie funktioniert „Mindwriting“? Die Ur-Methode ist das „Freewriting“ nach Peter Elbow („Writing with Power“): schnelles Schreiben ohne Zurückzulesen & Korrigieren und ohne zu Bewerten, dadurch entsteht auf sehr einfach Weise ein „flow“. Wer sich voll drauf einlässt, erlebt nicht nur einen tollen Schreibfluss und gesteigerte Ausdruckskraft, sondern kann auch sehen, wie das Bewusstsein sich weitet. So kommt das Neue in die Welt. Peter Elbow hat unter dem Begriff  „Private Writing“, den methodischen Grundstein für die täglichen „Morgenseiten“ gelegt, mit denen Julia Cameron später berühmt geworden ist („Der Weg des Künstlers“). Doch die Morgenseiten sind nur der Beginn. Mark Levy zeigt in seinem kleinen Büchlein „Geniale Momente“ wie freies Schreiben für Business-Zwecke genutzt werden kann. Sondra Perl präsentiert ein Schreiben mit dem „Felt Sense“, also mit Körperbewußtsein. Und es gibt noch viele weitere genial-einfache Mindwriting-Methoden…

Ich bin sicher, dass Bill Gates und Steve Jobs sich solcher Methoden bedient haben. In den USA ist es – ohne großes Aufsehen darum zu machen – sehr verbreitet zum Denken, zum innovativen Denken, Stift und Papier zu verwenden und mal frei und wild drauf los zu schreiben. Das ist mehr als Brainstorming (z.B. am Flipchart) oder To-do-Listen und sogar mehr als Mindmapping. Durch das Formulieren ganzer Sätze sind komplexere Zusammenhänge fassbar. Durch das schriftliche Ausformulieren und Festhalten des Denkens  ist es möglich in die Tiefe zu gehen. Und durch den Schreibfluss purzeln Wörter, Sätze, Welten aufs Papier, die zuvor noch nicht gedacht worden sind.

Ich freue mich jedenfalls schon riesig auf die verschiedenen Mindwriting-Seminare der nächsten Monate:

  1. In „Nach den Sternen greifen“ geht es darum durch geniale Schreibübungen des weisen alten Kaliforniers Richard Nelson Bolles den Herzensberuf zu erkennen.
  2. In „Mindwriting zum Jahreswechsel“ nutzen wir den kalendarischen Neustart für kraftvolle Ideen und lebenswerte Visionen für 2011.
  3. Wenn´s dann wieder warm sein wird und grün, im Mai treffen wir uns im hübschen Marienschlössl zum „Mindwriting im Rosengarten„, um das Tagebuch als Ort der Kreativität und Innovation zu feiern.

Lieber Peter, es beeindruckt mich sehr, wie du in den letzten 10 Jahren mit so viel Leidenschaft und Ausdauer einer unbequemen Frage nachgegangen bist.

Liebe Schreibende, ich denke, dass das regelmäßige freie Schreiben uns genau das ermöglicht: Fragen zu stellen, dran zu bleiben an unseren Herzenswünschen und Antworten zu finden, großartige.

Ich freu mich auf Eure Gedanken & Erfahrungen mit schreiberischen Bewusstseins-Sprüngen

Judith

Aktuell im writers´studio:

Restplätze:
Frei geschrieben: Studium abschließen mit Schwung & Strategie, Start: Di, 16.11.

Gratis Infoabende:
Do, 11.11., 19 Uhr: Nach den Sternen greifen: Bewerbungen schreiben für den Herzensberuf.

Do, 2.12., 19 Uhr: Mindwriting zum Jahreswechsel. Wünsche, Ideen & Fokus für 2011 erschreiben

Fr, 3.12., 16 Uhr: Life Writing: Lebenskraft & Freude tanken durch autobiographisches Schreiben

Vorschau auf 2011:
Mindwriting im Rosengarten: Loslassen und neue Wege erschreiben mit dem kreativen Tagebuch, 13-15.Mai 2011, Infoabend am Do, 7.4.2011, 19 Uhr

Fixe Schreibtermine:
Freewriters´ Monday: Jeden 1. Montag im Monat. Schreibnacht: Jeden 1. Freitag im Monat

Das Jahresprogramm 2010/11 des writers´studio gibt´s auf unserer Website und in unserer gedruckten Zeitung „Writers´ Letter“, den du hier gratis bestellen kannst.

1 Kommentar

  1. Hallo Judith,
    ich war vor kurzem in Graz. Bin mit einer lieben Freundin im Cafe Tribeka (Trink besseren Kaffee) gesessen und neben mir schlägt eine Studentin dein Buch „Frei geschrieben“ auf. Sofort habe ich diesen Impuls in mir gespürt, einen Stift zu zücken und aufzuschreiben, wie sehr mir Eure Seminare fehlen und ich unbedingt und ganz dringend zumindest demnächst eine Schreibnacht besuchen muss. Mir sind die so motivierenden Seminare eingefallen, mir kam es wie gestern vor. Heute schreibe ich ganz viel – muss ich ganz viel schreiben, weil ich, ohne es anfangs zu merken, mir eine regelmässige Schreibaufgabe gestellt habe. Ich schreibe jetzt 2 x wöchentlich die Newsbeiträge auf der http://www.wildurb.at und ich sage es jetzt ganz laut und hoffe, es hören alle, alle, alle: Judith, ohne Dich hätte ich nicht den Mut diese Texte einfach von der Leber weg zu schreiben. Und ohne Dich würde ich auch nie so viel tolles und positives Feedback gerade über diese frei von der Leber weg geschriebenen Texte bekommen. DANKE DIR! Alles Liebe, Doris.

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